Frauen und Schlaganfall: Aufklärung immens wichtig

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21.03.2012
Frauen werden nach einem Schlaganfall häufiger zum Pflegefall, wie eine amerikanische Studie belegte. Ein Grund: Mit dem Alter steigt das Schlaganfall-Risiko und der Körper erholt sich schlechter von dem Schlag. In Deutschland sind Frauen im Durchschnitt 75 Jahre alt, wenn sie einen Schlaganfall erleiden, Männer etwa 68 Jahre.

Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe macht auf ein weiteres Problem aufmerksam: Ärzte beobachten häufiger, dass Frauen später in die Klinik kommen als Männer. Eine mögliche Erklärung ist, dass sie sich eher scheuen, den Notruf zu tätigen oder niemandem „zur Last fallen“ möchten. Oft leben ältere Frauen allein und haben niemand zur Seite, der sie bestärkt, ärztliche Hilfe anzufordern.
Eine weitere Erklärung wäre, dass Frauen den Schlaganfall anders als Männer erleben. Wissenschaftlich belegt seien die Unterschiede in der Symptomatik bisher nicht. Die Beschreibungen vieler Frauen weisen jedoch zumindest auf ein unterschiedliches Empfinden hin.

Für Frauen kann die Aufklärung über die Symptome des Schlaganfalls daher lebenswichtig sein. Dass sie auch wirksam ist, zeige eine Studie des Kompetenznetzes Schlaganfall in Berlin. Frauen, die schriftliche Informationen über die Symptome des Schlaganfalls erhalten hatten, lasen diese offensichtlich aufmerksam. 27 Prozent von ihnen kamen nach einem Schlaganfall schneller in die Klinik im Vergleich zu Patientinnen, die zuvor keine Information erhalten hatten.

Quelle:
Sex Differences in Stroke Recovery and Stroke-Specific Quality of Life: Results from a Statewide Stroke Registry
Julia Warner Gargano, Mathew J. Reeves
Stroke 2007, 38:2541-2548
Weitere Informationen: 
www.schlaganfall-hilfe.de
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