Europäische Fachtagung zu Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern und Berufskrankheiten (Gender inequalities and occupational diseases)

Artikel
21.03.2012
Das European Trade Union Institute (ETUI) und der belgische Rat für Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen haben am 31. Januar 2012 in Brüssel einen Studientag zum Thema „Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern und Berufskrankheiten“ organisiert. 

In den meisten Ländern wird ein Großteil der gesundheitlichen Auswirkungen auf weibliche Beschäftigte in den Systemen zur Berichterstattung, Anerkennung und Entschädigung von Berufskrankheiten ignoriert. Es wirkt wie ein Filtersystem – sowohl konzeptionell, als auch institutionell, rechtlich, sozial und kulturell –, das die arbeitsbedingten Auswirkungen auf Frauengesundheit, insbesondere in Bezug auf Krebserkrankungen und psychische Probleme, unsichtbar macht. Daraus entsteht ein Teufelskreis: Es gibt weniger Prävention in Sektoren mit einem hohen Anteil an weiblichen Beschäftigten, und den arbeitsbedingten gesundheitliche Problemen wird weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Dies wiederum stützt die stereotype Auffassung, dass die Arbeit von Frauen weniger gesundheitsgefährdend ist.

Während diesem Studientag haben Referierende aus Quebec (Kanada), Finnland, Frankreich und Belgien analysiert, wie diese Ungleichheiten in der Behandlung zwischen Männern und Frauen tatsächlich funktionieren, und was getan werden kann, um sie zu überwinden. Das Programm und die Beiträge (in Englisch und Französisch) finden Sie hier.

ETUI Publikationen zu dem Thema:
The gender workplace health gap in Europe
Women and occupational diseases in the European Union
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